Gemeinde Pullach kühlt mit Geothermie

Das Pullacher Rathaus nutzt jetzt im Sommer die Geothermie der IEP Innovative Energie Pullach auch zum Kühlen. Dazu hat die IEP eine Adsorptionskälteanlage installiert. Diese kühlt das Rathaus auf angenehme Temperaturen.

Bei den aktuell sommerlichen Temperaturen träumen manche von der südländischen Siesta oder von klimatisierten Büros. Als Kühlung für den Sitzungssaal der Gemeinde Pullach wurde beim Bau 1979/80 eine Trinkwasserkühlung vorgesehen. „Die bisherige Kühlung war ineffizient und hatte einen hohen Wasser- und Stromverbrauch, deshalb wurde sie nicht eingesetzt. Für das übrige Rathaus war keine Kühlung vorgesehen“, sagt Pullachs Erste Bürgermeisterin Susanna Tausendfreund. Sie ist froh, dass die Gemeinde zum Kühlen jetzt die Geothermie der IEP Innovative Energie Pullach nutzen kann. „Für uns hat die neu eingebaute Adsorptionskälteanlage langfristig Vorteile. Wir können unsere Geothermie nutzen, die ja auch im Sommer zur Verfügung steht, und somit für gute Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden und den Gemeinderat sorgen“, sagt Bürgermeisterin Tausendfreund.

Mit Wärme kühlen

Wie das funktioniert? „Eigentlich ähnlich wie beim Kühlschrank“, sagt Quirin Marxer, der bei der IEP Kälteanlagen plant. Die Anlage nutzt die vorhandene Fußbodenheizung, die im Sommer auf Kühlen umgestellt wird. Über das Wasser in der Fußbodenheizung entzieht die Anlage der aufgeheizten Luft in den Büroräumen Wärme. Die Adsorptionskälteanlage kühlt das Wasser anstatt mit Strom mithilfe der Geothermie. Dazu nutzt die Anlage das Adsorptionsprinzip, bei dem aus Wärme Kälte entsteht. Schließlich transportiert die Maschine das gekühlte Wasser wieder durch die Fußbodenheizung zurück ins Rathaus und kühlt die Räume.

„Herkömmliche Klimageräte sind echte Stromfresser“, sagt der Ingenieur Marxer. Weitere Vorteile aus seiner Sicht: Weil im Sommer niemand heizt, steht die Geothermie im Überfluss zur Verfügung. Zudem arbeitet die Adsorptionskälteanlage nicht mit einem klimaschädlichen Kühlmittel, sondern mit Wasser.

Die Anlage ging im Juni in Betrieb. IEP-Chef Helmut Mangold: „Die Anlage im Rathaus ist bereits die dritte Kälteanlage, die wir in Pullach installiert haben. Für die beiden Unternehmen und die Gemeinde sind das lohnende Investitionen: Sie können ihren Mitarbeitern während der Sommermonate produktive Arbeitsplätze bieten, ohne dass die Stromkosten explodieren.“ Für Firmenkunden ist aus seiner Sicht auch die Kühlung von Serverräumen eine interessante Nutzung.

Bildunterschrift (v.l.n.r.): Thomas Büttner von Green-Engineers in Leipzig, Susanna Tausendfreund, erste Bürgermeisterin der Gemeinde Pullach, Quirin Marxer, Ingenieur der IEP, Walter Grassl von Munich Venture Partners, Gregor Feig von Fahrenheit in München und Helmut Mangold, Geschäftsführer der IEP Innovative Energie Pullach mit einem Modell, das zeigt, wie sich die Kälte erzeugen lässt.

IEP Pullach